Schriften

Die Geschichte der Manubacher Schule

Autor:

Karl-Richard Mades

Herausgeber und Verleger:

Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e. V. und W. O. von Horn-Museum, Manubach

Reproduktion und Layout:

Karl-Richard Mades

Druck:

PSL Print-Service Listl, 55411 Bingen-Büdesheim

Erschienen

2012

Seiten

50

Preis

3,00 EURO

ISBN

978-3-928022-13-2

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort
  • Allgemeine Geschichte der Schule
  • Die Geschichte der Schule in Manubach Leseprobe
  • Lehrer in Manubach
  • Quellenangaben

Leseprobe

Die Geschichte der Schule in Manubach

Die Sehulgeschichte Manubachs reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Jedoch sind die Anfänge heute leider nur noch bruchstückhaft bekannt und die ersten Entwicklungen nicht mehr genau darzustellen, da chronologische Belege fehlen. Bacharach, zum Beispiel, hat ein sehr altes Schulwesen. Schon 1370 ist eine Mädchschule nachgewiesen, 1380 eine Lateinschule, 1398 eine Judenschule. Auf dem Lande wurde erst, nach der Reformation das Schulwesen eingeführt Dies auch nur in den Pfarrorten, da als Lehrer oft der zweite Geistliche der Gemeinde fungierte, Diakon oder Kaplan genannt, der erst nach einigen Jahren als Schulmeister eine Pfarrstelle erhielt. Erst im 18. Jahrhundert gab es dann auch in den Filialorten Breitscheid. Medenscheid, Neurath und Rheindiebach Schulen.

Der erste Lehrer, der in den Manubacher evangelischen Kirchenbüchern zu finden ist, heißt Valentin Meisenheimer aus Ebernburg. Er trat nach seinem Studium in Heidelberg 1578 seinen Dienst an und blieb bis 1588 in Manubach. Danach ging er nach Steeg. Über ihn ist bekannt. das er "bey der Jugend Fleiß zeigt". In den Konventsprotokollen der ref. Klasse Bacharach von 1587 bis 1620 wird er meist lobend erwähnt. Nur am 7. November 1588 wird er lt. Konventprotokoll vom Superintendenten "zu gutem Fleiß angemahnet". Seit dieser Zeit ist eine Schule in Manubach nachweisbar. Die Lehrer wurden zu dieser Zelt von der "Kurpfälzischen Kellerel" zu Bacharach besoldet.

Danach gab es den Schulmeister Georglus Els. Über ihn steht in den Konventsprotokollen am 25. August 1591, "... haben sie geclaget über des Schulmeisters Fahrlessigkeit im Gesang in der Kirchen, item daß er den Knaben in der Kirchen zu spielen erlaubet. Ist ihme vom Inspector untersagt worden." Auch am 2. August 1592 wurde ihm nochmals Fahrlässigkeit vorgeworfen.

Am 31. August I594 steht in dem Konventsprotokoll zu Manubach, "... weil es in der Schulstuben sehr dunkel ist, daß sie doch ein Fenster oder zwey derselbigen wollen machen lassen."

Im Konventsprotokoll vom 21. August 1606 steht geschrieben: "Den Schulmeister betreffend ist geklagt worden:

  1. Wegen seiner Fahrlessigkeit bey der Jugent, verhört die Kinder langsam, ein Knab muß dem anderen ufsagen, verreyset bisweylen, daß er zwen oder drey Tag auspleibt, den Pfarrer nicht anspricht und kein Schul gehalten wird!
  2. Streitigkeit in Züchtigung der Jugend,
  3. Zänkisch, sonderlich wenn er truncken, leigt in grosser Uneynigkeit mit seinem Schwäher und Schwieger,
  4. Im Binger Schiff, als sie miteinander uf Diepach gefahren, ist er oben uf dem Schiff gelegen, hat membrum virile herausgethan und vorsätzlicher Weiß Urinam herunter under die Leut, dero viel Mann und Weib dagewesen. gesprenget, daraus ein groß Geschrey und Ärgerniß entstanden,
  5. Ist wegen seiner Hausfrawen geklaget, sie sey sehr faul, daß sie kein Wasser ins Haus und Küchen trage, welches die Schüler müssen thun, ihr Tuch auf dem Kirchhof bleichen, das Kind wiegen und tragen. Dadurch sie in ihrem Lernen verhindert. Ist solches alles dem Schulmeister vom Inspectore angezeigt und zur Besserung vermahnet worden."

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