Heimatblatt Nr. 52

Titelbild

Walter Zahn: Blick vom Heinrich-Heine-Blick auf Bacharach und Lorch mit den Hungerfelsen unterhalb der Sandbänke im Jahr 2018.

Inhaltsverzeichnis

  • ln eigener Sache
  • Es stand in der Zeitung
  • Nachruf Karl-Ernst Linz Leseprobe
  • Wilhemitenkloster oder Burgruine
  • Fronhof St. Maria ad gradus
  • Totenkrone für ein Kind
  • Physicus, Wundarzt und sonstiges Medizinal-Personal in Bacharach
  • Erinnerungen an Tante Rita

Leseprobe

Leseprobe  Nachruf

Karl-Ernst Linz starb völlig unerwartet im September 2018. Dies bedauern wir sehr. Er war eines der Gründungsmitglieder des Geschichtsvereins Bacharach im Jahr 1985. Bereits im Mai 1988 übernahm er für die nächsten zwanzig Jahre das Amt des Vorsitzenden.

Die Arbeit des Vereins erfuhr nun einen Richtungswechsel. Neben den Bild- und allgemeinen historischen Sachvorträgen lag der Schwerpunkt jetzt auf der Aufarbeitung und Publikation der Stadtund Viertälergeschichte.

1989 war er Mitinitiator der Ausgrabung und Wiederherstellung des Brunnens in der "Unnergass" in Bacharach, der durch ein Gemälde des holländischen Malers Lambert Doomer lokalisiert werden konnte. Karl-Ernst Linz legte in vielen Einsätzen selbst Hand an. Sowohl der Verein wie auch die an der Regionalgeschichte interessierte Bevölkerung verdanken ihm eine Vielzahl von Publikationen, die der Verein als Buch in seiner Schriftenreihe bzw. als Text in den bisher über fünfzig Heimatblättern veröffentlicht hat. Hervorzuheben sind unter seinen zahlreichen Publikationen z. B. die drei Bände der "Bacharacher Haus- und Grundbesitzer", in denen ab 1867 nicht nur die sich ständig verändernden - teils auch durch die verheerenden Brände verursachten - Besitzverhältnisse im Stadtbereich dokumentiert sind, sondern sie enthalten auch viele Familienporträts bekannter Bacharacher Familien und geben Einblicke in die Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt. Sie sind von 1991 bis 1993 erschienen.

Auch die Schrift über die "Bacharacher Malerzwillinge Gerhard und Karl von Kügelgen" fand weit über das Viertälergebiet hinaus bis nach Dresden interessierte Leser. Ebenso bedeutsam ist seine Arbeit über die Familien Puricelli und Kirsch-Puricelli.

Karl-Ernst Linz hat in seinen Beiträgen die Stadt- und Viertälergeschichte lebendig werden lassen.

Er verfügte über großes Wissen, das er immer gern teilte und war sehr zuverlässig. Im September 2007 gab er sein Amt des ersten Vorsitzenden ab, wobei er sich eine damit einhergehende Verjüngung des Vorstands erhoffte. Er war aber weiterhin als Beisitzer im Vorstand tätig. Für seine vielfältigen Verdienste wurde er an seinem 80. Geburtstag (3. Oktober 2017) vom Geschichtsverein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

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